Bigilla á la Romana

Auf meiner Taiji-Qigong-Trainingswoche habe ich mich in Bigilla, den traditionellen maltesischen Bohnenaufstrich, verliebt. Der Aufstrich besteht hauptsächlich aus gekochten und pürierten Ackerbohnen (Saubohnen auch Puffbohnen genannt). Er ist ein Grundnahrungsmittel in der maltesischen Küche und wird oft als Teil einer Vorspeise serviert, gewöhnlich begleitet von knusprigem Brot oder Galletti (maltesischen Crackern). Mich hat er nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern er ergibt zusammen mit Brot, Polenta oder einem anderen Getreide deiner Wahl ein vollwertiges Essen mit ausreichend Eiweiß.

Eiweiß ist der Baustoff unseres Lebens. Wir brauchen Eiweiß nicht nur für den Muskelaufbau und die Haut (Kollagen), sondern vorallem auch als Basis für das Immunsystem, die Verdauungsenzyme oder die Hormone. Bist du in den Wechseljahren und praktizierst regelmäßig Qigong oder trainierst sogar intensiv und kümmerst dich nicht um eine ausgewogenen Eiweißversorgung, kann dich das recht schnell aus der hormonellen Balance bringen. Achte deshalb auf eine ausreichende Eiweißversorgung. Bigilla mit einer Getreidebeilage z. B. Polenta liefert dir ca. 20 g Eiweiß. 0,8 bis 1 g Eiweiß pro kg Körpergewicht pro Tag gilt als Richtwert.

Jede Familie hat ihr eigenes Bigilla-Rezept. Hier ist meine Variante á la Romana davon, die uns allen sehr gut geschmeckt hat.

Zutaten für 2-3 Personen für eine Hauptmahlzeit

  • W: 200 g getrocknete Ackerbohnen (oder andere dicke Bohnen) oder 400 g gekochte Bohnen
  • H: 1 Bund frische Petersilie, fein geschnitten
  • F: 1 Messerspitze Bockshornkleesamen gemahlen
  • E: 5 Eßl Olivenöl
  • M: 1 Zwiebel, fein geschnitten
  • M: 3 Zehen Knoblauch, fein gehackt
  • M: M: eine Prise Chilipulver
  • W: Salz, 2 Eßl. Tamari
  • H: Ein Spritzer Zitronensaft

Vielleicht hast du dich gefragt, was die Buchstaben vor den Zutaten bedeuten? Nun, sie stehen für die 5 Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Alle Lebensmittel, Kräuter und Gewürze können entsprechend ihres Geschmacks einer der 5 Elemente zugeordnet werden. Jeder Geschmack – sauer, bitter, süß, scharf und salzig – beeinflusst uns energetisch und wirkt auf unseren Körper und die Organ- und Funktionskreise auf eine spezielle Art und Weise.

Mit dieser Philosophie ist dieses Bohnenaufstrich abgestimmt. Alle 5 Geschmäcker sind vertreten und vereinen sich zu einem harmonischen Ganzen. Alle Organe werden so angesprochen und der Körper ganzheitlich gestärkt und energetisch miteinander harmonisiert. Toll, dass wir nach der lebendigen Philosophie der 5 Elemente auch kochen können, nicht wahr?

Zubereitung:

Wasche zunächst die Bohnen in kaltem Wasser und weiche sie anschließend ca. 12 Stunden oder über Nacht in Wasser ein. Gieße dann das Wasser ab und spüle die Bohnen gründlich ab. Koche die eingeweichten Bohnen in frischem Wasser bis sie sehr weich sind. Beim Kochen sollen die Bohnen mit Wasser bedeckt sein. Dies kann etwa 1 bis 2 Stunden dauern. Ich koche sie gleich während des Frühstücks.

In der Zwischenzeit nimmst du einem kalten Topf, gibst etwas kaltes Wasser hinein. Geradeso, dass der Topfboden bedeckt ist. Lass das Wasser auf dem Herd aufkochen. Füge dann das Olivenöl und die fein geschnittene Zwiebel hinzu. Lass die Zwiebel im Wasser solange köcheln, bis das ganze Wasser verdunstet ist. Diese Zubereitung macht sie sehr schonend und beugt Blähungen vor.

Wenn die Bohnen richtig weich sind, lass sie abtropfen und bewahre dir das Bohnenwasser auf. Gib die Bohnen in eine Schüssel oder in ein höheres Glas und füge die Zwiebel und alle weiteren Gewürze sowie die geschnittene Petersilie dazu. Nun püriere alles zusammen zu einer sämigen Masse. Wenn dir die Masse zu trocken ist, gib einfach etwas Bohnenwasser dazu.

Serviere den Bohnendip traditionell mit Brot oder Cracker oder mach einfach Polentaschnitten, einen Salat oder eine Gemüsebeilage dazu. Voilá fertig ist dieses köstliche einfache Essen, das dich gut sättigt und dich mit ausreichend Proteinen versorgt.

Ich wünsche dir gutes Gelingen. Lass mich in den Kommentaren wissen, wie dir dieser traditionelle maltesische Bohnenaufstrich á la Romana geschmeckt hat. Ich freue mich sehr, von dir zu hören.

Herzlichst

Romana❤️

Hallo, hier schreibt Romana

Als erfahrene Qigong- und Taiji-Lehrerin sowie Expertin für integrative Ernährung  teile ich hier meine Leidenschaft und mein breites Wissen, gebe dir Tipps und Rezepte an die Hand, wie du mit Qigong, der 5-Elemente-Ernährung und den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin ein balanciertes und energievolles Leben führen kannst.

Welche Themen rund um Qigong und Ernährung und einen gesunden Lebensstil interessieren dich am meisten? Schreib mir! Ich freue mich von dir zu hören.

Herzlichst Romana

0 Comments

Submit a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte dich auch interessieren

Bist du Startklar für Qigong mit mir? 5 Kriterien für unsere gemeinsame Reise zu tiefer Entspannung, mehr Energie und Gesundheit.

Bist du Startklar für Qigong mit mir? 5 Kriterien für unsere gemeinsame Reise zu tiefer Entspannung, mehr Energie und Gesundheit.

So schön, dass du dich für Qigong interessierst und den Weg zu mir gefunden hast. Bevor wir zusammen diese Reise antreten, möchte ich 5 Kriterien mit dir teilen, die für mich für eine gegenseitig bereichernde Zusammenarbeit notwendig sind. Betrachte die Kriterien als persönliche Einladung, um herausfinden, ob die Chemie zwischen uns stimmt.

Das vergessene Erbe aus den Ötztaler Alpen: Dirndl- und Lederhosen-Qigong

Das vergessene Erbe aus den Ötztaler Alpen: Dirndl- und Lederhosen-Qigong

Eine unglaubliche Studie enthüllt, dass die traditionelle chinesische Kunst des Qigong überraschend Wurzeln tief in den Südtiroler Alpen hat. Ötzi, die Gletschermumie von Similaun, die 1991 im Südtiroler Anteil der Ötztaler Alpen gefunden wurde, wies zahlreiche Tätowierungen auf, die nicht nur mit den klassischen Akupunkturpunkten in Zusammenhang stehen, sondern auch mit geheimen Qi-Zentren, die von Großmeister Li, dem Begründer der Drachen-Gipfel-Schule im alten China angewendet wurden. Die Studie berichtet von einer speziellen Qigong-Form, die die Bergbewohner in der Steinzeit extrem widerstandsfähig gegen die harschen klimatischen Bedingungen machten und ihnen außerordentliche Ausdauer und Kraft schenkte, um stundenlang steile Hänge zu erklimmen oder Angreifer abzuwehren, ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen.

Mehr Energie und Geschmeidigkeit mit der Qigong-Drachenübung in 4 einfachen Schritten

Mehr Energie und Geschmeidigkeit mit der Qigong-Drachenübung in 4 einfachen Schritten

Die Drachenübung mobilisiert den ganzen Körper und  kann Verspannungen  bis hin zu alten Verkrustungen und tiefliegenden Verhärtungen lösen - sowohl körperlich, als auch mental. Sie macht den Kopf frei und die Schultern geschmeidig. Sie öffnet wichtige Energieleitbahnen besonders auch die der Gallenblase, um Aufgestautes zu lösen und wieder ins Fließen zu bringen.  Die Gedanken klären sich. Neue Blickwinkel tun sich auf.